Zurück in die Weltgeschichte
Zurück in die Weltgeschichte
Schüler an der Dolomitenfront
Am 21.September 2010 schauten wir Schüler der fünften Klasse der Handelsoberschule und des Sprachen-lyzeums Stern zur Lagazuoispitze hinüber. Es erwartete uns eine steile Wanderung durch die Stollen des Ersten Weltkrieges. Wir waren wegen des schönen Wetters und der guten Begleitung stark motiviert.
Zwischen 1915 und 1917 war der Kleine Lagazuoi Schauplatz eines äußerst spektakulären Minenkrieges und wir wollten die Gelegenheit nutzen, die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges an der Dolomitenfront vor Ort zu verfolgen.
Nach einer knappen halben Stunde waren wir schon alle am Fuße des Berges. Hier standen sich ehemals die italienischen und österreichischen Truppen in Stellungen gegenüber, mussten aber bald erkennen, dass es unmöglich war, die gegnerischen Linien zu durchbrechen oder den Feind zu vertreiben.
Nun sollten wir fast hundert Jahre später das berühmte Martini-Felsband begehen. Da sicherte unser Bergführer Enrico ein paar Mädchen mit dem Seil, denn das Felsband ist ziemlich ausgesetzt und gefährlich.
Das Martini-Felsband führt mitten durch den Berg. Dieser Weg wurde während des Ersten Weltkrieges von den italienischen Soldaten genutzt, um die österreichischen Stellungen zu durchbrechen, was ihnen aber nicht gelang, auch wenn diese Strategie, die vom Major Martini geplant wurde, eine sehr gute Intuition gewesen war, denn auf diesem Felsband konnten sie nicht angegriffen werden. Als nach Monaten die Erfolge oberirdischer Angriffe ausblieben, ging man zum Minenkrieg im Inneren des Berges über.
Auch wollten uns ins Innere des Berges begeben und so setzten wir die Stirnlampen auf, weil der Stollengang, der zum Gipfel führt, sehr dunkel und steil ist. Die außergewöhnlichen Stollenanlagen, die in wenigen Monaten härtester Arbeit fertig gestellt wurden, dienten vorwiegend dazu, die feindlichen Stellungen zu unterfahren und in die Luft zu sprengen. Zwischen 1916 und 1917 explodierten auf dem Kleinen Lagazuoi fünf Minen, - vier österreichische und eine italienische -, die so kräftig waren, dass sie den Berg für immer veränderten. Als Ergebnis dieser Sprengungen sieht man heute noch gewaltige Geröllhalden am Fuße der Wand.
Am Gipfel konnten wir das überwältigende Panorama bewundern und etwas zu Mittag essen.
Den Abschluss unserer Exkursion bildete das Kriegsmuseum "Tre Sassi" am Valparola, welches eine ehemalige österreichische Festung war und heute eine reiche Sammlung an Fundstücken beherbergt.
Dieser Lehrausgang war für alle eine beeindruckende und lehrreiche Erfahrung.
Claudia Crepaz, 5. Klasse HOB