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Dachau

Lehrfahrt nach Dachau

Am 6. Mai sind wir, die Schüler der 3. Klasse, nach Dachau gefahren und haben dort das KZ-Lager besichtigt. Bereits bei der ersten Übersicht über das Gelände des Lagers war ich überrascht, wie groß die gesamte Anlage ist. 1,5 Km² maß die gesamte Fläche des Lagers, wobei wir nur einen kleinen Teil besichtigten. Teile des Geländes und der Gebäude werden jetzt anderweitig genutzt, z.B. als Polizeigebäude.
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Nachdem wir das Lager betreten hatten, führte uns unser Referent ins Schubhaus, wo auch die Gefangenen als Erstes hinkamen. Dort mussten diese ihr gesamtes Hab und Gut abgeben. Dort waren auch verschiedenste Dokumente und Gegenstände der damaligen Zeit ausgestellt, wie z.B. Ausweise, persönliche Gegenstände, Foltergeräte oder die Kleidung der Gefangenen. Gewundert hat es mich zu erfahren, dass sehr viel Wert darauf gelegt wurde, dass keine Informationen nach außen gelangen von dem, was im Lager geschah. Somit wussten viele Leute nicht genau was in den Lagern vor sich ging. In den Gefängnissen gab es auch z.B. eine Zentralheizung, die im Sommer aufgedreht und im Winter abgedreht wurde, nach außen kam jedoch nur die Information, dass die Gefangenen sogar eine Heizung in der Zelle hatten und sie somit menschengerecht gehalten wurden. Der Referent betonte dabei immer wieder, dass es das Hauptziel war, die Gefangenen so viel wie möglich zu demütigen.

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Nachdem wir die Gefängniszellen besichtigt hatten, sind wir in die Schlafräume gegangen und haben dort die Betten besichtigt. Diese hatten verschiedene Größen aber waren generell sehr eng gebaut. Dies führte dazu, dass sich Krankheiten sehr schnell ausbreiten konnten. In den Zeitungen wurden jedoch nur die größten Betten gezeigt, somit machte das Lager wieder ein gutes Bild. Gefüllt wurden diese Betten meistens mit Stroh.

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Es kam auch die Frage auf, wieso die Gefangenen sich so kontrollieren ließen und niemand einen Aufstand versuchte. Darauf antwortete der Referent, dass es Spitzel und auch Helfer der SS unter den Gefangenen gab. Diese nutzten ihre Positionen oft in negativer Weise aus. Auch waren die Strafen sehr brutal für die verschiedensten Vergehen. Es gab auch kaum Fluchtmöglichkeiten, da es einige Wachtürme auf dem Gelände gab und dieses von hohen und elektrischen Zäunen umgeben war.
Außer Sichtweite von diesem Gebiet befanden sich dann noch die 2 Krematorien, welche zum Verbrennen der unzähligen Leichen benutzt wurden. Diese Aufgabe mussten die Gefangenen erledigen und zwar so lange, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrachen. Danach wurden sie erschossen, da diese Informationen keinesfalls durch sie nach außen gelangen durften. Im Gebäude der Krematorien gab es auch eine Gaskammer, diese wurde jedoch nur selten in Betrieb genommen, da das ablaufende Gas durch den Wind in die Richtung der Wohnungen der SS-Leute geführt wurde. Es gibt auch Aussagen, wonach diese Gaskammer nie in Betrieb genommen wurde, jedoch ist diese Aussage umstritten.

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Danach war die Führung durchs Lager fertig und wir konnten zurück zum Bus gehen.
Hauptsächlich hat mich die sinnlose und brutale Gewalt, mit der die SS-Leute gegen die Gefangenen des Lagers vorgingen, gewundert. Auch die Größe der Anlage und die Verachtung, mit der die SS-Leute die Gefangenen behandelten, hat mich sehr überrascht.
Im Großen und Ganzen war es ein sehr informationsreicher Lehrausflug.

Julian Costamoling

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